Gebäudebau mit dem Computer

Jens Emmermann 12.02.03
 
 
 

diese Bild größer 144kb

dieses Bild größer 111kb

Gebäudebausätze gibt es viele, aber wenn es um ein bestimmtes Vorbild geht,
dann hilft nur kompletter Selbstbau ! Ein anderer Grund kann sein:
In der Baugröße 1:160 sind vielfach bei käuflichen Bausätzen oft die Strukturen viel zu grob wiedergegeben. In 1:87 stimmen oft die Abmessungen nicht, da die Gebäude in richtiger Größe zu groß wären......
Leider ist Selbstbau in Deutschland nicht so weit verbreitet; es muß alles möglichst fertig aus der Packung kommen. Viele der auf den ersten Blick schönen Bausätze ermutigen einen auch nicht gerade dazu, Selbstbau aus zu probieren. Hat man sich aber einmal mit der  Thematik auseinander gesetzt, dann merkt man schnell: So perfekt sind die käuflichen Sachen meistens auch nicht. Diese sind nämlich ein Kompromiß aus Herstellkosten, Absatzchancen und Maßstäblichkeit. Gerade der stark verkürzte Längenmaßstab auf der Modellbahn (besonders bei H0) wirkt sich auch auf die Gebäudebausätze der großen Hersteller aus. Auch läßt sich  mit Kunststoff  nicht alles gut und maßstäblich nachbilden.
Farbdrucker, Scanner und Computer (mit einfacher Bildbearbeitungssoftware) sind bei vielen Modellbahnern schon Zuhause. Die Leistungsfähigkeit und Qualität dieser Geräte ist vielfach mehr als ausreichend für den Gebäudebau.
Fotografieren, einscannen, ausdrucken und zusammenkleben ..... fertig ! ???
Ganz so einfach ist es leider nicht:
Gut anwenden läßt sich diese Methode auf kleinere und einfachere Gebäude, die möglichst solo stehen sollten.
Zunächst fertigt man Fotos vom Gebäude an, möglichst senkrecht zu den Teilflächen. So weit, wie es geht vom Gebäude weggehen, dieses führt zu den geringsten Verzügen im Bild. Kleine Einzelhindernisse im Bild sind hierbei nicht so schlimm. Zusätzlich sollten markante Abmessungen des Gebäudes ausgemessen werden, bzw. eine gut erkennbare Meßlatte sollte mit fotografiert werden, damit nachher das Modell auch die richtige Größe bekommt.
Mit Hilfe der Meßdaten oder der ausgemessenen Bilder werden die Grundabmessungen der Teilflächen festgelegt. Die Bilder werden mit dem Scanner in den Rechner eingelesen. Oder man benutzt gleich eine digitale Kamera, wobei hierbei auf eine ausreichende Auflösung zu achten ist.
Mit der Druckerauflösung und der Modellteilgröße ermittelt man die Bildgröße in Pixeln. Im gescannten Bild wird nun das Teil ausgeschnitten und auf die ermittelte Größe gebracht. Danach wird es Entzerrt (Teilstücke drehen, vergrößern) . Wiederkehrende Teile können auch kopiert werden.

Die Farbgebung auf dem Foto kann auch nur als Anhalt dienen, da Verschattungen (z.B. durch Dachüberstand) im Bild entfernt werden müssen, da diese im Modell sonst doppelt vorhanden wären (das Modell hat ja auch ein Dach).  Auch sind z.B. die Balken eines Hauses in einem Farbton gestrichen; auf den Fotos mit den Teilansichten kann der eine Farbton aber stark unterschiedlich aussehen !
Deshalb muß das gesamte Teil nachgezeichnet werden, bzw. den Flächen mit dem gleichen Farbton muß eine Farbe zugewiesen werden.
In den seltensten Fällen ist einen Teilfläche ganz plan. Zum Beispiel liegen Fenster in der Regel etwas zurück, die Glasscheibe ist auch nicht bündig mit dem Fensterrahmen......
Mit einem entsprechendem Schichtenaufbau kann diese Struktur gut nachgebildet werden.
Hier noch ein paar Hinweise zum Umgang mit Papier.
Farbtinte ist nur bedingt lichtecht  auf Dauer. Deshalb kann man die ausgedruckten Teile mit einem Farblaserfotokopierer kopieren um länger etwas davon zu haben. Hierbei kann man auch die mangelnde Auflösung des heimischen Druckers etwas verbessern, indem man die Einzelteile größer ausdruckt und diese mit einem guten Kopierer verkleinert auf das gewünschte Format.
Papier ist bevorzugt mit solchen Klebern zu verkleben, die kaum Feuchtigkeit in das Papier hinein bringen.
(geeignet sind Sprühkleber, doppelseitiges Klebeband,.....)
Schön an dieser Art von Modellbau ist, daß man sich mit dem Vorbild auseinandersetzen muß, um es teilweise in seiner Struktur zu verstehen, und man kann unterschiedliche Baumethoden kombinieren um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen.

hier geht es zu ein paar Bildern vom Vorbild
zurück