Einstellen des Kurbelversatzes


Jens Emmermann 9.2.03
 
 

Das Einstellen des Kurbelversatzes ist insbesondere bei angetriebenen Achsen nicht einfach und erfordert einige Geduld und Übung.

Das prinzipielle Vorgehen sieht wie folgt aus:

1. Grobes einstellen des 90° Versatzes. Ein Blick durch die Speichen hilft die richtige Position zu finden.

2. Nun werden die Radsätze möglichst korrekt ausgerichtet einbaut und die Stangen werden montiert. Eventuell einige Achsen korrigieren.

3. Gleichmäßige Ausrichtung prüfen indem alle Kurbeln auf einer Seite in die gleiche Stellung gebracht werden.
Die Abweichungen auf der anderen Seite suchen und korrigieren.
Stangenspiel beachten !
Bei angetiebenen Achsen muß das Zahnspiel gleichmäßig verteilt sein. Das Rad muß sich in beide Richtungen gleich weit aus der Mittellage drehen lassen.

4. Fahrprobe in beide Richtungen und beobachten wo es hakt...
und wenn nötig, korrigieren.

Schritt 3. und 4. müssen in schwierigen Fällen oft mehrmals durchgeführt werden.


Wie verstellt man den Kurbelversatz?

Bei Radsätzen mit glatten Achsen ist ein Verdrehen des einen Rades möglich, wenn das andere festgehalten wird.
Diese Methode lockert vielleicht minimal den Sitz des Radsternes, aber Probleme sind dadurch bei mir noch nicht aufgetreten.
Es erfordert aber schon einiges an Fingerspitzengefühl, wenn man das Rad lediglich wenige Grad verdrehen will.
Ist nämlich die Haftreibung überwunden gleitet das Rad eventuell gleich mehrere Grad weiter.
Ein teilweises Abziehen des Rades von der Achse bedeutet einen erhöhten Aufwand, erleichtert aber etwas das Einstellen des Kurbelversatzes.

Bei geriffelten Achsen ist letzter Weg unbedingt zu befolgen. Also das Rad komplett oder fast komplett von der Achse abziehen, da sonst das Rad ausgearbeitet wird.


120° oder 90° Kurbelversatz ?

Dieses hängt eigentlich vom Vorbild ab, aber in der Baugröße 1:160 ist es in meinen Augen problematisch den 120° Versatz anzuwenden. Die Stangenlager haben ein recht großes Spiel im Verhältnis zum kurzen Kurbelarm (Abstand Achse - Kurbelzapfen), dieses führt zu einem großen Verdrehspiel.
Insbesondere dann, wenn auch Antriebskräfte über die Stange laufen sollen.
Der 90° Versatz ist hier die beste Lösung, da man die Lok eigentlich immer nur von einer Seite sieht.

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