Naumburg 99


Jens Emmermann 8.5.00


Die Finescale Anlage umfasste ca. 40 m Module. Das erste mal wurde bei Finescale nach Fahrplan gefahren. Wagenkarten konnten noch nicht genutzt werden, da zum einen der Wagenpark noch sehr uneinheitlich (die Kupplung betreffend) war, und zum anderen der Betrieb noch vom Versuchs-Charakter geprägt war.
Dieses lag daran, daß viele Module noch nicht fertig waren und ebenso einige Fahrzeuge noch Versuchsträger für neue Kupplungen waren. Leider gab es deswegen auch einige Entgleisungen, die auf noch nicht ausreichend gut justierte Übergänge und auf falsch eingestellte Kupplungen zurück zu führen waren. Auch zeigte sich, dass ungünstig geformte Radprofile und einzelne schlecht eingestellte Radsätze Probleme machen.
Im Ganzen war es aber ein schönes Treffen welches zeigte, daß Finescale N praktikabel ist. Insbesondere auf den fertig gestalteten Modulen von Henk Oversloot und Gunther Dwelk zeigte sich schon das angestrebte Bild von „feinen Rädern in feiner Landschaft".
Im Einzelnen:
 
 

Radsätze:

Es zeigte sich deutlich, daß 0,3 mm breite Spurkränze, wenn diese nach außen eine möglichst breite Flanke besitzen, den 0,2mm breiten Spurkränzen überlegen sind. Die 0,2mm breiten Spurkränze sind um den Faktor 2 empfindlicher gegenüber seitlichen Versatz in Schienenstößen.
Auch ein generellen Einsatz von „N pur" Rädern (insgesamt 0,9mm breit) ist nicht empfehlenswert. Zum einen besitzen diese Räder den 0,2mm breiten Spurkranz und zum anderen sorgt die in der Breite von 1mm auf 0,7mm reduzierte Laufläche bei Spurerweiterungen über 9,3mm (sollten eigentlich nicht auftreten) für Probleme und der Lauf durch Herzstücke ist nicht ganz so optimal. Einher mit der schmaleren Spurkranzbreite geht auch eine niedrigere Spurkranzhöhe, welche auch eine geringere Fehlertoleranz aufweist.
Es ist aber empfehlenswert mit einem solchen Radsatz die eigenen Module zu testen und zu optimieren, damit für die Finescale-Räder eine hohe Betriebssicherheit besteht.
Bei Drehgestellwagen ist es wichtig, daß die Radscheiben auf der Achse so eingestellt sind, daß das Drehgestell gerade im Gleis steht. Ansonsten sind führungslose Abschnitte in Kreuzungen oder Modulübergänge ein Problem.
Die Bemühungen um industriell gefertige Wagenradsätze sind weiter laufen.
 
 

Weichen:

insbesondere in Verbindung mit den 0,2mm breiten Spurkränzen zeigte sich, daß auf eine gute Zungenanlage geachtet werden muß. Selbst wenn mit 0,2mm breiten Spurkränzen kein betrieb gemacht wird, so erhöht sich doch die Sicherheit für die Finescale Räder.
Es wurden das erste unvollständige Testmuster der 2. Weichengeneration gezeigt mit kompletten Kleineisen.
 
 

Kupplung:

Es waren drei Kupplungstypen im Einsatz. Die betrieblich bewährte Kupplung von Henk Oversloot (Gunther Dwelk) die funktionsfähige Kettenkupplung von Stefan Koch und die ersten Probemuster „meiner" Magnetfeld bedienbaren Kupplung ( in Zusammenarbeit mit Schiffer Design).
Die erste Kupplung funktioniert bei zugänglichen Pufferbohlen gut.........
Die Kettenkupplung fasziniert mich immer wieder, erfordert aber etwas Übung und eine ruhige Hand. Dieses klappt aber auch nur bei zugänglichen Kupplungen.
„Meine" Kupplung absolvierte leider die ersten Tests auf dem Treffen und ungünstigerweise hatte ich meinen großen Stabmagneten nicht in Naumburg dabei, so daß es auch ziemlich fummelig war einzelne Wagen zu kuppeln. Zumindest sind ein paar Ergebnisse beim Probebetrieb herausgekommen:
1.die Kupplung ist gut kombinierbar mit der Kettenkupplung.
2.ein paar kleine Verbesserungsmöglichkeiten an Haken und Bügel
3.Das Thema Mindestradius ist nicht zu vernachlässigen (nicht nur bei meiner Kupplung)

Zurück aus Naumburg; wurden die Kupplungsexperimente fortgeführt:
Mit dem großen Stabmagneten war nun auch ein sicheres Bedienen meiner Kupplung per Magnetfeld möglich.
Erste Schiebeversuche zum Mindestradius brachten folgendes Ergebnis:
Viele 2 Achser und kurze Fahrzeuge lassen sich noch auf einem 100m Radius (62,5cm) über die Puffer schieben und sind somit tauglich für die Kettenkupplung oder „meine" Version. Sollen aber auch größere /längere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, dann sind doch 190m Radius (118,5cm) erforderlich.
Dieses ist der Stand nach wenigen Versuchen.